Mein ehrliches (völlig dramatisiertes & wild übertriebenes) Tagebuch des 10-wöchigen Antler Cohorts in Vietnam! Falls du meine ersten beiden Blog-Posts noch nicht gelesen hast, kannst du das gerne nachholen: Blogpost 1: [hier] Blogpost 2: [hier] Woche 3 Hier bin ich also wieder, Woche drei, noch am Atmen, auch ohne emotionalen Unterstützungs-Hund, aber wer braucht schon einen, wenn man in den Tiefen dieses exotischen Überlebenscamps bis zum Anschlag beschäftigt ist? Die Dinge wurden gelinde gesagt ziemlich intensiv. Ich meine, klar, noch kein echtes Blutvergiessen, aber langsam fühle ich mich wie eine Feldmaus im Rapsfeld, völlig ahnungslos gegenüber den Vögeln über uns (das Antler-Team), die unser Sozialverhalten in ihrem natürlichen Habitat überwachen. Gerade diese Woche, nach einem intensiven Workshop, entschied sich einer unserer Teilnehmer doch tatsächlich, ein kurzes asiatisches Nickerchen auf dem Sofa im Gemeinschaftsbereich zu machen und wurde prompt vom Oberherrscher persönlich geweckt. Ein anderer schlief weitaus strategischer hinter einer Säule des unglaublich majestätischen Sonatus-Gebäudes (majestätisch im Aussehen, nicht in der Funktionalität des Aufzugs) und wurde nicht erwischt. Dieser Glückspilz. Wie du wahrscheinlich schon bemerkt hast, zieht sich die Schlinge hier immer weiter zu, und die ersten Teilnehmer beginnen bereits, das Camp zu verlassen. Nach zwei glorreichen Wochen voller überdurchschnittlich unterhaltsamen 'Netzwerkens'“ und berechtigter Hoffnung, dass ich in den ersten Wochen doch nicht gefressen werde, liess unser Antler-Programm-Manager kurz vor dem Wochenende regelrecht eine kleine Bombe platzen: „Okay Leute, danke für eure Teilnahme diese Woche, aber der Spass hört jetzt auf.“ Es war Zeit, die Sache etwas ernster zu nehmen. Der Spassfaktor soll aber trotzdem hoch bleiben. So der Plan. Es gilt zu sagen, die "Socializing-Events" wurden hervorragend vom Antler-Team organisiert. Eines der Highlights war das sogenannte „Lunch Roulette“. Jeden Tag zur Mittagszeit wurden wir zufällig in Vierergruppen aufgeteilt und in verschiedene Restaurants geschickt. Das ist ziemlich unterhaltsam, da man nie weiss, mit welchen Mäusen man enden wird. Es ist auch unterhaltsam, weil wir beim Verlassen des majestätischen Sonatus-Towers oft an geschäftigen Strassenverkäufern und schwitzenden Touristen vorbeikommen, die aussehen, als wären sie erst seit etwa 15 Minuten in Vietnam. Nach zwei Wochen hatte ich wahrscheinlich fast alle der erwarteten 70 verrückten Antler-Mäusen aus unserer Kohorte getroffen und bin mit diesen ins Gespräch gekommen. Alle 70? Oder waren es 50? Sind die fehlenden Teilnehmer endlich aufgetaucht? Für diejenigen unter euch (ihr treuen Seelen), die tatsächlich meine ersten beiden Blog-Posts gelesen haben, ihr seid bereits mit dieser Verschwörungstheorie vertraut, die ich stolz selbst ins Leben gerufen und verbreitet habe. Nun, ich kann jetzt offiziell bestätigen, dass einige tatsächlich ein paar Tage später eingetroffen sind, aber andere wiederum nie angekommen sind. Aber was ich nicht wusste: Der eigentliche Überlebenskampf hatte bereits am Ende von Woche 2 begonnen, obwohl die grosse Ausscheidungsrunde erst für Woche 6 angesetzt ist. Als ich das hier schreibe, haben wir bereits wieder eine Gruppe Teilnehmer verloren. Fünf von ihnen haben ihre Zugangsbadges für den majestätischen Sonatus-Tower (der mit der enttäuschenden Aufzugsdurchsatzrate) zurückgegeben und sind zurück in die Zivilisation. Es scheint, als nimmt es uns wie die Fliegen hier. Aber hey, ich halte mich noch wacker! Wenn du mich unterstützen willst, schliesse mich in deine Gebete ein - bevor mich die Hyänen fressen! Und wie ist mein Status? Alle Business-Co-Founder, die sich noch nicht zusammengetan haben, suchen kontinuierlich nach ihren technisch versierten Partnern, und die technischen Co-Founder suchen kontinuierlich nach ihren Business-Co-Founder – alles sehr zivilisiert natürlich. Es ist hart, weil man faktisch sowohl eine "Match" in der Persönlichkeit (Werte / Ansichten) als auch in der Idee (was überhaupt gebaut werden soll) braucht. Daher ist man fast gezwungen, strategische Entscheidungen treffen, denn das Überleben ist der Schlüssel; andernfalls ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass man die Antler-Sekte bald verlassen muss. Tatsächlich waren die letzten zwei Wochen derart Unterhaltsam, dass wir uns an den meisten Tagen zusätzlich auch noch zum Abendessen trafen. Das Motto ist klar: "Weine sie und speise sie", dann lernt man relativ rasch die wahre Persönlichkeit kennen. Das soll einem langfristig viel Ärger ersparen. Interessant ist auch, einige Leute hier sind unglaublich gefragt. Und es ist sehr interessant, dies aus einer sozial-experimentellen Perspektive zu beobachten. Die gute Nachricht: Ich habe bereits mit Vinh, dem Technik-Guru (AI-Prompting-Experte), ein Team gebildet. Für diejenigen, die es noch nicht wissen: Grundsätzlich hat Antler keine Begrenzung, in wie viele Teams sie pro Kohorte investieren. Das sind die guten Nachrichten. Aber, Antler investiert hauptsächlich in Menschen, nicht in Ideen. Um hier nicht rauszufaulen, musst man das richtige Team finden und sehr widerstandsfähig sein, denn der Aufbau eines Startups wird definitiv nicht reibungslos verlaufen. Man wird einem Berg an dringendsten Aufgaben gegenüberstehen, mit fast keinem Geld auf der Bank und definitiv keiner Zeit. Daher wählt Antler meist Leute aus, die bereits eigene Projekte oder Unternehmen gestartet haben und bewiesen haben, dass sie etwas aushalten können. Ich habe bereits zwei Startups gegründet, allen Widrigkeiten zum Trotz, und sogar ein kleineres Unternehmen erfolgreich verkauft, was mich in eine ziemlich gute Ausgangslage bringt. Mir ist bewusst, dass ich diese Blogposts in dramatisierter Weise schreibe, aber in der realen Welt bin ich eigentlich ziemlich selbstbewusst. Glaube ich. Irgendwie. Oder? Denn im Ernst, ich versuche, das Leben so gut wie möglich zu geniessen. Es ist eine tolle Gelegenheit, etwas wirklich Grosses mit wirklich coolen Leuten aufzubauen. Deshalb will ich jeden Tag alles geben – hart arbeiten, aber dennoch den Sarkasmus und Humor bewahren. Oh, noch etwas – ich habe immer noch kein Haarschnitt (sorry, Papa), aber ich verspreche, er kommt bald. Möglicherweise sogar noch diese Woche. Für alle, die jetzt komplett verwirrt sind, mehr Kontext gibt es in meinen vorherigen Blogposts: Blogpost 1: [hier] Blogpost 2: [hier] Blogpost 3: [hier] Wie immer, zögert nicht, mit mir in Verbindung zu kommen und mir auf den Sozialen Netzwerken zu folgen (nicht physisch!)
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Wer ich bin?Mein Name ist Andrin. Ich komme aus der Schweiz und stehe durchschnittlich zwei mal pro Jahrzehnt vor tektonischen Veränderungen in meinem Leben. |